Von Marcus Schädlich
Den Siegtreffer hatten die Vogtländer in der Schlussminute sogar auf dem Fuß, als Vojtech Cermus nach innen zog und den Ball mit seiner rechten Klebe aufs Tor hämmert. Eine Parade von Sandersdorfs Keeper Hanak verhinderte aber den Auswärtssieg. Der wäre zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient gewesen, weil Auerbach die zwar durchschnittlich jüngere Mannschaft war, aber trotzdem die reifere Spielanlage zeigte. Auerbach war von Beginn an präsent und überrumpelte die Hausherren regelrecht. Mit viel Engagement und hohem Anlaufen ging der VfB zwar ein hohes Risiko, doch zahlte es sich insofern aus, dass die Gastgeber so gut wie nicht ins Spiel kamen. Was bei Auerbach fehlte, war ein Treffer, der schon zur Mitte der ersten Hälfte überfällig gewesen wäre.
Doch einmal mehr zeigte sich, dass beim VfB Auerbach derzeit eher die jungen, unerfahrenen Spieler für Furore sorgen und ihre Leistungsgrenze erreichen. Denn beim Saisonstart der Vogtländer war – und das hatte sich bereits in der Vorbereitung abgezeichnet – nicht viel vom Hoffnungsträger Marc-Philipp Zimmermann zu sehen. Ganz klar hätte die VfB-Elf seine Torjägerfähigkeiten nötig gehabt, doch der Routinier befindet sich derzeit in einem Formtief und kam in Sandersdorf kaum zur Geltung – mit der Folge, dass Auerbach vor dem Tor über weite Strecken zwar gefällig spielte, aber eben keinen Spieler hat, der mal den Ball über die gegnerische Linie wuchten kann.
Und so kam es, wie es kommen musste: Kurz vor der Pause zirkelte Brunner den Ball von der Strafraumkante unter die Latte. Ein Traumtor und auch ein bisschen schmeichelhaft für die bis dahin nicht so gefährlichen, aber dennoch gut aufgelegten Gastgeber. Auerbach reagierte sofort – und kam mit frischem Wind aus der Kabine. Besir Baftijar legte im Strafraum für Cermus auf, der zum 1:1 traf. Danach entwickelte sich das Spiel mehr und mehr zu einem offenen Schlagabtausch: Während Auerbach mehr auf spielerische Elemente setzte, hielt Sandersdorf vor allem körperlich dagegen. Doch das Ziel, das junge Auerbacher Team mit vielen Nicklichkeiten aus dem Spiel zu bringen, misslang. Auerbach hielt den Druck bis zum Schluss hoch – und wäre beinahe belohnte worden.
Statistik
Auerbach: Schmidt – Dybala (86. M. Seidel), Scheunert, Brejcha, Cermus, Baftijar, Bochmann, Dittrich, Degel, Sieber, Zimmermann; Tore: 1:0 Brunner (44.), 1:1 Cermus (46.); SR: El-Hallag (Jena); Zuschauer: 186