Mehr als nur ein verlorenes Spiel

Von Marcus Schädlich
Auerbach.So richtig wagte es sich am Samstagnachmittag keiner offiziell zu sagen, doch die 2:5-Heimniederlage des VfB Auerbach in der Fußball-Regionalliga nach einer spektakulären zweiten Halbzeit war mehr als nur ein verlorenes Spiel. Obwohl die Vogtländer noch auf einem Nicht-Abstiegsplatz stehen und noch viele Spiele zu absolvieren sind, kam mit der Niederlage eine bittere Erkenntnis einher: Die Qualität der Mannschaft wird wohl in dieser Form nicht für den Klassenverbleib reichen. Denn: Gegen welches Team aus dem Mittelfeld der Tabelle will Auerbach denn sonst noch punkten, wenn nicht gegen die über weite Strecken verunsicherten Halberstädter? Und wenn das Team von Trainer Sven Köhler schon gegen die wahrlich nicht überragende Germania fünf Gegentreffer kassiert und letztlich chancenlos ist, wie will man dann erst gegen die anderen Gegner punkten?

Insofern war die Stimmung bei den Vogtländern nach dem 3:1-Sieg gegen Fürstenwalde schon wieder am Tiefpunkt. So sind auch die Worte von Trainer Sven Köhler eindeutig zu verstehen, wenn er von einem „schlechten Ergebnis“ für den Abstiegskampf spricht. „Bei allem Respekt vor Halberstadt, aber wir haben es ihnen zu leicht gemacht“, sagte er über die Fehler bei den Gegentoren. Ein Auftritt, der an schlimmste Zeiten der Hinrunde erinnerte. „Das war ein Rückfall in diese Phase“, sagte auch Köhler. Halberstadt musste nichts Besonderes anbieten, erzielte dennoch nach der 1:0-Führung in regelmäßigen Abständen unter gütiger Mithilfe der Auerbacher weitere vier Tore. Die Hausherren brachen nach dem Rückstand regelrecht auseinander, was auch beweist, wie brüchig das notdürftig gekittete Konstrukt nach der Winterpause war.

Allerdings musste wohl auch er erkennen: Die Leistungsschwankungen seiner Jungs sind in dieser Saison so groß, dass es schwer ist, die richtige Formation zu finden. So waren nach anständigen Auftritten am Mittwoch Spieler wie Tomas Kepl oder Di Mateo Lovric Totalausfälle. Krasse individuelle Fehler leisteten sich bei den Gegentoren dann der eingewechselte Mohand Almansori und Niklas Kubitz. War es vielleicht die hohe Belastung der letzten Tage, die zu einem so schwachen Auftritt führte? „Diese Ausrede lasse ich nicht gelten“, betonte Köhler, der trotz des schmerzhaften Rückschlags weiterhin den Kämpfer gibt: „Wir haben auch nicht den Kopf in den Sand gesteckt, als wir in der Hinrunde die schwere Phase hatten.“

Und so wird Köhler weiter geduldig am Ziel Klassenerhalt arbeiten. Doch daran sind spätestens seit Samstag große Zweifel angebracht. Zweifel, die das Team nur mit einer Reaktion am kommenden Samstag in Meuselwitz ausräumen kann.

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