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Zwei Mal blieb Sven Köhler mit seinem VfB Auerbach zuletzt ungeschlagen. Nun kommt ein schwerer Brocken. Foto: Joachim Thoß
„Wir müssen ein richtig gutes Spiel zeigen, um gegen Lok eine Chance zu haben“, sagt er. Denn wenn nicht schon die Tabelle genug Aussagekraft besäße, würde auch der Blick auf den Kader die Unterschiede unterstreichen: Michael Schlicht, der im Sommer als Stammspieler den VfB verlassen hatte, ist bei Leipzig so gut wie chancenlos auf einen Platz in der Startformation. Das ging im Übrigen auch Paul Horschig bei Chemie Leipzig nicht anders. Auch er war in Auerbach Stammspieler, bei Chemie saß er gegen seinen Ex-Verein 90 Minuten auf der Bank. Für Köhler ist dies ein Indiz dafür, wie sich die Liga auseinanderentwickelt hat. „Die Hoffnung, dass durch die Pandemie alle näher zusammenrücken, hat sich nicht bestätigt. Es ist eher so, dass die Unterschiede größer geworden sind.“
Und so hat Lok gegen den VfB vor allem in der Offensive die Qual der Wahl. „Ihr Kader ist in der Breite so gut besetzt, dass man gar nicht weiß, wer überhaupt spielen wird“, weiß Köhler. Währenddessen stellt sich die VfB-Defensive von selbst auf: Die Erfolgsformation soll bestehen bleiben – mit den beiden Außenverteidigern Johann Weiß und Niklas Kubitz. Beide spielen damit auf einer ihnen ungewohnten Position. „Sie stellen sich in den Dienst der Mannschaft“, sagt Köhler. „Es ist für uns auch die beste Variante.“ Und da im Zentrum Sempastiano Giaouplari und Marcin Sieber schon gut harmonieren, dürfte Köhler auch nichts an der Formation ändern. Allerdings musste Philipp Müller im Training aussetzen – und könnte ausfallen. „Das ändert dann natürlich einiges“, so Köhler.
Gerade auf das Defensivverhalten kommt es gegen Lok eben besonders an. „Wir müssen uns defensiv untereinander helfen – und durch aktives Verteidigen die Räume eng machen, weil sie über sehr gute 1:1-Spieler verfügen“, so der VfB-Coach, der seinem Team am spielfreien Wochenende kein weiteres Testspiel zumuten möchte. „Die Belastung im Oktober ist mit sieben Spielen schon hoch genug“, sagt Köhler. „Da würde uns ein weiteres Spiel nicht viel bringen.“