Lietz: Nach 100 Spielen ist Schluss

Auerbach.Der 18. Mai 2019 war für Felix Lietz das lang ersehnte Datum. Nach freien Tagen, ohne die Belastung eines Viertligaspielers, hatte sich Lietz seit einem halben Jahr gesehnt. Noch einmal feierte er mit der Mannschaft die gute Saison und verabschiedete sich in den Urlaub. Für den 29-Jährigen ist es ein Abschied auf Dauer. Mit Lietz kann VfB-Coach Sven Köhler in der neuen Saison nicht mehr fest planen.

„Die Entscheidung stand schon länger fest“, sagt der Führungsspieler in der Defensive, der seit Sommer 2015 für die Vogtländer aktiv ist. Lietz hatte voriges Jahr sein Studium beendet und eine neue Stelle angetreten. „Eine 40-Stunden-Woche, die Familie und dann noch den Fußball unter einen Hut zu bekommen, fällt schwer“, sagt Lietz. Daher ist mit dem Spiel gegen Babelsberg Schluss mit gehobenem Amateurfußball. Lietz bleibt aber Standby-Spieler des Auerbacher Regionalliga-Kaders.

Neben Felix Lietz verlassen noch vier weitere Spieler den VfB Auerbach. Bereits bekannt war, dass Danny Wild (Kickers Selb) und Vaclav Heger (zu einem Profiverein) die Auerbacher verlassen. Am Samstag verabschiedete der VfB noch zwei weitere Spieler. Josef Ctvrtnicek und Hans Christian Miertschink verlängern ihre Verträge nicht. Während sich der Torschütze zum 1:0 wohl wieder in seine tschechische Heimat verabschiedet, zieht es den Deutsch-Brasilianer Miertschink in die Ferne. Er fliegt am Dienstag zum Probetraining nach Thailand.

Dass der Abschied von Lietz eine Lücke in den VfB-Kader reißt, zeigt nicht nur seine Bilanz von 100 Pflichtspielen und sechs Toren sondern auch seine Leistung gegen Babelsberg. Das Problem: Der Führungstreffer wollte nicht fallen. Marc-Philipp Zimmermann scheiterte sowohl vom Elfmeterpunkt als auch per Kopfball an Gästekeeper Gladrow. Babelsbergs hoch gelobte Offensive ging die Luft aus. Lietz zeigte zum Abschluss eine starke Leistung, gehörte zu den besten Auerbachern. Auf diesen Stabilitätsanker muss VfB-Trainer Köhler künftig verzichten. Da auch Heger den Verein verlässt, stehen größere Veränderungen in der Defensive an. VfB-Manager Volkhardt Kramer kündigte bereits an, dass demnächst Zugänge präsentiert werden.

„Die Mannschaft hat in dieser Saison unter unseren Bedingungen alles herausgeholt und sich mit dem einstelligen Tabellenplatz belohnt. Dass wir so zeitig den Klassenerhalt sicher hatten, ist für Auerbach aller Ehren wert“, sagte Köhler. Zwar machten die Babelsberger im zweiten Abschnitt mehr Betrieb, aber Auerbach sicherte sich den Erfolg mit Glück und Geschick und dem Siegtreffer per Standard kurz vor Schluss.

Letztmals feierte dann auch Felix Lietz mit den VfB-Fans. „Es war eine schöne Zeit“, sagt er. „Jetzt freue ich mich darauf, mehr Zeit für meine Familie zu haben.“ Über den FSV ZwickauVFC Plauen und TuS Koblenz kam er nach Auerbach. Noch einmal auf diesem Niveau wird er wohl nicht mehr spielen. „Man soll niemals nie sagen, aber ich habe im Moment keinen Plan, werde jetzt erst einmal pausieren. Ich blicke positiv auf meine Karriere zurück, war überall Stammspieler.“

Statistik Auerbach: Rosenkranz – Hoffmann (66. Ctvrtnicek), Müller, Sieber, Lietz – Tarczal (66. Heger) – Kadric, Schlosser, Seb. Schmidt – Stock, Zimmermann (85. Sauer). Tor: 1:0 Ctvrtnicek (83.). SR: Wartmann (Großvargula). Zuschauer: 540.

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