Landespokal: RFC hofft auf „eigene Momente“

An das bisher einzige Gastspiel von Chemie Leipzig im Stadion am Wasserturm hat der RFC gute Erinnerungen. Als Paolo Süß (Zweiter von rechts in der Spielertraube) sein Team im Mai 2016 im Landesliga-Punktspiel 1:0 in Führung gebracht hatte, eilte sogar Torhüter Patrick Hettwer zum Jubeln über den gesamten Platz.
An das bisher einzige Gastspiel von Chemie Leipzig im Stadion am Wasserturm hat der RFC gute Erinnerungen. Als Paolo Süß (Zweiter von rechts in der Spielertraube) sein Team im Mai 2016 im Landesliga-Punktspiel 1:0 in Führung gebracht hatte, eilte sogar Torhüter Patrick Hettwer zum Jubeln über den gesamten Platz. Foto: Franko Martin

Die Reichenbacher Landesklasse-Kicker freuen sich auf das Pokalspiel am Sonntag gegen Regionalligist Chemie Leipzig. Ein Vogtländer weiß, wie man gegen die Leutzscher trifft.

Reichenbach. Von Olaf Meinhardt

Das gab es in Reichenbach in der Landesklasse noch nie: Der RFC hat alle vier Spiele zum Start gewonnen. Den Pokalwettbewerb hinzugerechnet, sind es sogar sechs Auftakterfolge. Da kommt die Herausforderung in der dritten Runde des Sachsenpokals am Sonntag, 14 Uhr zu Hause gegen Regional- ligist BSG Chemie Leipzig wohl genau zum richtigen Moment. Nicht weil der RFC seinem siebenten Siegesstreich entgegensteuert, sondern einfach weil die Freude am Wasserturm überwiegt, sich in solch einer sportlichen Traumsituation mit so einem Gegner messen zu dürfen.

„Selbst wenn Chemie vielleicht nicht mit seiner Stammelf antreten und einige Anschlusskader auflaufen lässt, brauchen wir nicht irgendwelche Pokalfloskeln rauszuhauen. Für uns ist es ein echtes Erlebnis, für die Leipziger wohl nur eine Station“, blickt mit Mirko Particke (35 Jahre) der älteste im RFC-Teams der Aufgabe entgegen. Co-Trainer Stephan Joost, der Carlo Kästner (Urlaub) als Hauptverantwortlichen am Sonntag vertritt, sieht die Sache ähnlich: „Normalerweise hat du gegen einen drei Klassen höher kickenden Verein keine Chance. Aber dennoch sind wir nicht auf irgendeine Schadensbegrenzung auf. Wir wollen im Spiel uns auch eigene Momente erarbeiten und möglichst lange ohne Gegentreffer bleiben. Und wenn es dann doch hinten klingelt, dann wollen wir nicht etwa im weiteren Verlauf in Ehrfurcht erstarren. Auf einen Nenner gebracht: Die Jungs werden sich wehren, so gut es geht.“

Blickt man auf den bisherigen Saisonverlauf beider Vereine, dann stehen sich am Sonntag zwei Überraschungsteams gegenüber. Denn die Leutzscher um Trainer Miro Jagatic, die mit dem Ziel „Klassenerhalt“ ins Spieljahr gegangen sind, schlugen sich bisher mehr als achtbar. Erst am sechsten Spieltag kassierten sie daheim gegen Carl Zeiss Jena ihre erste Niederlage (0:2). In der Vorwoche bogen die Grün-Weißen wieder in die Erfolgsspur zurück und eroberten mit einem 2:0 gegen Luckenwalde Rang 4.

Es ist das zweite Mal, dass die Chemiker im Stadion am Wasserturm auflaufen. 2015/16 begegneten sich beide Vereine in der Landesliga. Nach einer 0:4-Klatsche im Hinspiel trotzte der RFC im Rückkampf den Leutzschern vor der stattlichen Kulisse von 520 Zuschauern ein 1:1 ab. Der Torschütze von damals, Paolo Süß, steht auch diesmal auf dem Feld. Er war es auch, der beim bisherigen Reichenbacher Sachsenpokal-Highlight im Herbst 2016 gegen den FSV Zwickau (1:4) das Netz des Gegners zappeln ließ.

„Das waren Momente, die man nicht vergisst. Vielleicht glückt uns auch am Sonntag ein Tor“, hofft der Angreifer, der mit seinen 24 Jahren bereits zu den Erfahrensten beim RFC gehört. Beim Regionalligisten liegt der Altersdurchschnitt dagegen bei 25,7 Jahren. Auch das ist ein Indiz für die schwere aber sehr reizvolle Pokalaufgabe vor sicher großer Kulisse. Bis Mittwoch waren in Reichenbach knapp 200 Tickets verkauft. 400 gingen in den Vorverkauf nach Leipzig. 1000 Fans dürfen rein. Die Tageskasse öffnet 12 Uhr.

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