Köhlers glückliches Händchen

Von Marcus schädlich
Auerbach.Als Lucas Seidel an Freund und Feind im Jubelrausch vorbei den Weg in Richtung Maximilian Schlosser suchte, verdrückte wenige Meter entfernt auf der Tribüne der BSG Chemie Leipzig eine Auerbacher Fangruppe ein paar Tränen. „Uns standen die Tränen in den Augen“, sagte Yvonne Seidel, die stolze Mutter des 19-jährigen VfB-Torschützen. Denn wenige Sekunden zuvor hatte Lucas Seidel nicht nur einen extrem wichtigen Treffer für den VfB Auerbach erzielt, er hatten auch seine persönliche Durststrecke beendet. Der Offensivspieler, der im Sommer von der U 19 des FSV Zwickau ins Vogtland gewechselt war, erzielte seinen ersten Regionalliga-Treffer.

Nach einer soliden ersten Halbzeit ohne große Torchancen auf beiden Seiten (VfB-Coach Köhler: „Für uns ging es nicht darum, ein Offensivfeuerwerk abzubrennen“) gerieten die Vogtländer nach der Pause unter Druck. In der Phase nach dem 0:1-Rückstand durch Kirstein (56.) schien Auerbach dasselbe Schicksal zu erleiden wie in den vorangegangenen Auswärtsspielen. Phasenweise gut mitgehalten, dann aber verloren. „Nach dem 0:1 wäre der Sieg für Chemie sicherlich verdient gewesen“, sagte Köhler, der im Rückstand aber auch eine Strafe dafür sah, dass sein Team in die Passivität abgeglitten war. „Aber wenn das 2:0 schon nicht fällt, dann glauben wir eben auch weiterhin an uns“, sagte der Pragmatiker auf der Auerbacher Trainerbank.

Für den VfB war das 1:1 viel mehr als nur ein Punktgewinn. „Für die Chemiker ist es sicherlich eine gefühlte Niederlage“, sagte Köhler. „Für uns ist es ein Punkt, über den wir uns sehr freuen.“ Und ein gefühlter Sieg, auch wenn nur ein Zähler auf dem Punktekonto gutgeschrieben wird.

Statistik Auerbach: St. Schmidt – Weiß, Giaouplari/V, Sieber (83. Bochmann), Kubitz – Stiller/V (59. Fragkos), Müller (66. Seidel) – Guzlajevs (66. Osse), Brejcha, M. Schmidt – Zimmermann; Tore: 1:0 Kirstein (56.), 1:1 L. Seidel (89.); SR: Vierock; Zuschauer: 3349

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