Kapitän rückt wieder etwas nach vorn

Auerbach.Wer am Samstag einen Blick auf die Tribüne der Arena zur Vogtlandweide wirft, wenn der VfB Auerbach in der Fußball-Regionalliga auf Tennis Borussia Berlin (Anstoß 13.30 Uhr) trifft, der wird dort etliche Auerbacher Spieler sehen. „Sehr viele Alternativen habe ich nicht mehr“, sagt VfB-Coach Sven Köhler nach den zahlreichen Ausfällen der vergangenen Wochen. Vor allem in der Offensive drückt der Schuh, denn mit Thomas Stock, Aleksandrs Guzlajevs (beide sind gesperrt) und nun auch noch Michael Schlicht (verletzt) sind gleich drei Spieler außen vor, wenn es gegen den Regionalliganeuling um Punkte geht.

Dabei war der Ausfall der beiden Gesperrten einkalkuliert, hingegen die Verletzung von Schlicht im Testspiel gegen den FSV Zwickau (0:0) nicht. „Für Michael sieht es eher schlecht aus“, sagt Köhler zu Schlichts muskulären Problemen. „Er wird es am Freitag zwar noch mal testen, aber ich glaube nicht an einen Einsatz.“ Damit drängt sich fast schon die Frage auf: Wer kann überhaupt noch spielen? Denn in den vergangenen Wochen gingen einige Auerbacher am Stock, andere waren noch nicht bei 100 Prozent Regionalliga-Spielfähigkeit.

Wut hat das VfB-Team zwei Wochen nach dem umstrittenen Spiel nicht mehr im Bauch. „Die Enttäuschung hat sich ein Stück lang gehalten“, sagt Köhler. „Aber jetzt geht es darum, dass wir wieder etwas mitnehmen. Das motiviert.“ Gegen Tennis Borussia will der VfB nach drei Niederlagen und zwei Siegen die Anfangsbilanz wieder ausgleichen. Allerdings dürften die Gäste ein harter Brocken werden: Auch wenn die Vogtländer bisher noch nie in einem Pflichtspiel gegen die Berliner gespielt haben, wird das Muster ihnen bekannt vorkommen: „Das ist ein typisches Berliner Team“, sagt Köhler. „Individuell gut besetzt, spielerisch stark.“

Und auch professionell. Selbst der Regionalliga-Aufsteiger spielt unter Profibedingungen – anders als Auerbach. „Thomas Brdaric wird damals nicht bei Tennis Borussia Trainer gewesen sein, um den Freizeitfußball neu zu erfinden“, sagt Köhler, der sich den Aufsteiger bereits einige Male angeschaut hat und vor allem von einer starken Offensive spricht.

Während also in Berlin professionell Fußball gespielt wird, sucht der VfB derzeit noch nach Chancen, die Lücken zu schließen, die sich gerade in diesen Tagen auftun. „Der Pool an Spielern ist in Berlin riesengroß, für uns gibt es hingegen immer weniger Spieler, die bereit sind, unseren Amateurfußball-Weg mitzugehen“, sagt Köhler. Einer, der das macht, ist Kapitän Marcel Schlosser. Nach seinem Ausflug in die Abwehrkette wird er künftig wieder offensiver spielen. Köhler beendete das Experiment bereits gegen Altglienicke. „In der Summe ist er uns in der Offensive wichtiger“, sagt Köhler. Und angesichts des mageren Angebots an einsatzfähigen Offensivspielern bleiben dem Trainer auch kaum Alternativen.

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