Guter Start reicht Auerbachern nicht

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Dass die Luft für den VfB Auerbach in der Fußball-Regionalliga immer dünner wird, lässt sich an einem Fakt ablesen: Egal, ob die Vogtländer gut oder schlecht spielen, sie stehen in aller Regel ohne Punkte da. Und so war die Ausbeute trotz einer guten Leistung im Auswärtsspiel beim ZFC Meuselwitz ebenso null wie bei der schlechten Leistung gegen Halberstadt.

Unter dem Strich steht damit ein Abstiegsplatz – aber immerhin die Erkenntnis, dass im Auerbacher Team durchaus noch Leben steckt. Ob das allerdings genug für den Klassenverbleib ist, wird sich spätestens am Freitag im Duell gegen Tasmania Berlin, einem unmittelbaren Kontrahenten, zeigen. In dieses wichtige Spiel gehen die Vogtländer immerhin mit einem besseren Gefühl als noch in die Auswärtspartie in Thüringen. Denn dorthin war das Team von Trainer Sven Köhler mit dem herben Rückschlag des 2:5 gegen Halberstadt gefahren. „Für uns war es wichtig, ein anderes Gesicht zu zeigen“, sagte Köhler. Denn beim Favoriten war von Beginn an klar, dass die Trauben hoch hängen würden. Köhler baute sein Team um und begann recht offensiv. Er ließ gleich alle drei nominellen Stürmer von Anfang an spielen: Michail Fragkos, Marc-Philipp Zimmermann und Tomas Kepl. Eine taktische Entscheidung, um für etwas mehr Offensivpower als zuletzt zu sorgen. Denn die Balance der Vogtländer zwischen sicherer Defensive und gefährlicher Offensive war selten in dieser Saison gewahrt.

Auerbach stemmte sich im zweiten Durchgang mit aller Macht gegen die drohende Niederlage – ohne Erfolg. „Wir haben alles versucht“, sah Köhler eine bemühte Gäste-Elf, die allerdings nicht die Mittel hatte, nochmals gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Und so reiste der VfB einmal mehr mit einem Gefühl zwischen Unzufriedenheit und der Gewissheit ab, dass doch noch nicht alles verloren ist, der Kampf um den Liga-Verbleib aber angesichts der immer gleichen ernüchternden Ergebnisse sehr schwer werden würde.

Am Rande des Spiels äußerte VfB-Coach Sven Köhler indirekt Kritik an den Gastgebern. In der Pressekonferenz nach dem Spiel bemängelt er die fehlende Solidarität unter den Vereinen der Regionalliga. „Ich vermisse es, dass die Vereine gerade in dieser Situation enger zusammenstehen – und eine Reduzierung der Liga verhindern.“ Genau dieses Ziel, also die Beibehaltung der Liga mit 20 Teams, hatte Auerbach mit zahlreichen anderen Vereinen beantragt, wodurch sich auch die Abstiegsregelung (bis zu sechs Absteiger) reduziert hätte. „20 Mannschaften tun uns doch nicht weh“, sagte Köhler in den ZFC-Räumen – und erhielt dafür Applaus von den Anwesenden. Nur wussten die wohl nicht, dass ausgerechnet Meuselwitz dieses Vorhaben abgelehnt hatte.

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