Griechen-Knipser macht Hoffnung

Auerbach.Fünf Mal innerhalb von acht Tagen hat er die Pistolen ausgepackt: Denn Michail Fragkos, Offensivspieler des VfB Auerbach, hat eine ganz besondere Art zu jubeln. Nach den Toren ist der Grieche kaum zu stoppen. Weder von Mitspielern, noch den Emotionen des Torerfolgs. Er formt die Hände zu Pistolen und zeigt: Er kann scharf schießen – allerdings nur auf dem Feld, mit den Füßen. Und genau auf jenen Scharfschützen konnten sich die Vogtländer auch am Samstagnachmittag verlassen. Mit seinem fünften Tor innerhalb einer Woche hat er mit dem Treffer zum 1:1 beim SV Babelsberg dem VfB nicht nur einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenverbleib gesichert, sondern auch ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt: Nach einem halben Jahr in Deutschland ist er angekommen. Und mit ihm blühen auch wieder die realistischen Hoffnungen auf ein weiteres Jahr in der Regionalliga auf.

„Wir arbeiten jetzt als Team zusammen“, sagt der treffsichere Stürmer. Die fünf Punkte der Englischen Woche führen dazu, dass der VfB den Anschluss ans hintere Mittelfeld der Tabelle hergestellt hat.

In Potsdam zeigte Auerbach eine der besten Auswärtsleistungen in dieser Saison, auch wenn es nicht zum ersten Auswärtssieg reichen sollte. „Wir haben aber auch gegen einen heimstarken Gegner gespielt“, sagt Fragkos. „Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht: Wir hielten den Ball gut in unseren Reihen, hatten ein gutes Passspiel und konnten viele wichtige Zweikämpfe gewinnen.“ Das führte dazu, dass selbst der frühe Schock des Rückstands schnell verdaut war. Offensichtlich ist mit dem 9:1-Erfolg gegen Tasmania Berlin ein Ruck durch das VfB-Team gegangen. Das Selbstvertrauen ist zurück. „Das hat der Psychologie gut getan“, führt auch Fragkos den historischen Sieg als Mutmacher auf. Erstmals in dieser Saison spürt nun offenbar das Auerbacher Team, dass es zusammen erfolgreich spielen kann. Beim SVB war dieser Mut über weite Strecken zu spüren – wohl auch deshalb, weil VfB-Trainer Sven Köhler seine Stammformation gefunden hat. An der Startelf änderte er nichts: Die Innenverteidigung mit Marcin Sieber und Maximilian Schmidt steht, die Außenverteidiger Mohand Almansori und Niklas Kubitz haben die Fehlerquote deutlich minimiert – auch wenn der Rückstand nach einem vermeidbaren Konter fiel, weil Sieber sich ins Offensivspiel eingeschaltet hatte und dann hinten fehlte. Frahn ließ sich nicht zweimal bitten (8.).

Doch das VfB-Team blieb dran und verdiente sich den Ausgleich nach 69 Minuten: Diesmal legte Zimmermann für Fragkos auf, der dann die Pistole auspacken durfte. Und da Auerbachs Kapitän Stefan Schmidt schon seit Wochen in Top-Form ist, hielt das Unentschieden auch bis zum Schlusspfiff. Nur ist der Erfolg und eine Mini-Serie stets genauso schnell wieder vorüber, weshalb Auerbach am Samstag gegen den SV Lichtenberg 47 nachlegen will. Michail Fragkos strahlt schon einmal Zuversicht aus, dass die Wende nun gekommen zu sein scheint. „Ich bin stolz auf mein Team und bin überzeugt, wir gehen diesen guten Weg weiter“, sagt er, auch wenn er gleichzeitig betont: „Die letzten Spiele geben uns Kraft, um den schwierigen Weg, der vor uns liegt, fortzusetzen. Wir werden mit Willen und Seele spielen und unser bestes Selbst bis zum letzten Spiel geben. Wir werden unseren Job zu Ende machen und wir werden nicht aufgeben.“

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