„Ganz ohne Fußball ging es nicht“

Von Thomas Gräf
Oelsnitz.Dass Torsten Albert einmal etwas mit dem Fußballsport bei der SG Traktor Lauterbach zu tun haben würde, konnte man sich leicht ausmalen: Sein Elternhaus steht gerade einmal 500 Meter vom dortigen Fußballplatz entfernt. Und dass sein Vater Gottfried – einstmals selbst ein aktiver Traktor-Fußballer – seinen Filius zum Zuschauen mitnahm, überrascht ja eigentlich auch nicht wirklich. Vom Vater erbte er nicht nur die Begeisterung für den Fußball, sondern auch den Spitznamen. Als „Gottsche“ ist Torsten Albert seit Jahrzehnten in der vogtländischen Fußballszene weithin bekannt.

Der heute 54-Jährige begann 1975 seine Laufbahn bei den Lauterbachern, denen er ein Fußballerleben lang treu blieb. Anfangs war er Stürmer, später im linken Mittelfeld zu Hause. Höhepunkte waren oft die Spiele gegen den Stadtrivalen aus Oelsnitz, wobei ein 2:0-Erfolg zur Spartakiade gegen die vom legendären Alfred Adler trainierten Fortschrittler im Gedächtnis blieb. Ebenso der Aufstieg mit der Altersklasse 12/13 in die Bezirksklasse oder ein Titel der Lauterbacher Nachwuchskicker bei der Hallenkreismeisterschaft 1978/79.

So war er weiterhin auf dem schmucken Sportgelände am Rande von Oelsnitz anzutreffen. Und wie das mal so ist, wurde ihm alsbald entweder eine Fahne oder eine Pfeife in die Hand gedrückt. „Weil ich immer da war, habe ich dann eben vereinsinterne Spiele oder Partien der Reservemannschaft geleitet oder gewunken. Aber alles noch ohne Schiedsrichterprüfung“, lacht Albert. Die folgte bald darauf und seit dem Jahr 2000 pfeift der als Bauleiter in einem Architekturbüro tätige Fußball-Enthusiast offiziell Spiele des vogtländischen Verbandes. Wie viele es bisher sind, weiß Albert nicht. „Ich habe da keine Statistik geführt, das ist mir jetzt auch nicht so wichtig.“ Zumindest wurde der Lauterbacher für sein 20-jähriges Schiedsrichter-Jubiläum mit der silbernen Ehrennadel des Sächsischen Fußballverbandes geehrt.

Nicht zu vergessen: Albert ist auch noch seit zwei Jahrzehnten Abteilungsleiter der Traktor-Fußballer. 2002 hatte er das Amt von Vorgänger Bernd Kätzel übernommen. Und er übt es auch heute noch aus. Aber: „Ich wäre nicht böse, wenn sich jemand finden würde, der mich nach 20 Jahren mal ablöst“, sagt er. Aber so lange das nicht passiert, hat der Fan von Bayern München nicht so arg viel Zeit für Hobbys. „Ich habe ja Haus und Garten, das reicht ja aus“, sagt Albert bescheiden. Besonders gerne schaut er aber bei Spielen von Enkel Lenny zu. Der steht im Tor der Lauterbacher D-Junioren.

Über die von Manfred Jahn überbrachte Auszeichnung als Ehrenamtler des Monats hat sich Torsten Albert sehr gefreut. Aber eines will er noch loswerden: „Ich sehe das nicht als Auszeichnung für mich als Einzelperson, sondern für den ganzen Verein, für die Leute, die mich hier unterstützen und ohne die das alles ja nicht funktionieren würde.“

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