FSV-Fan vom Echo auf Zeitungsbeitrag geplättet

  • Beitrag veröffentlicht:16. Februar 2021
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Juchhöh.“Na, da habt ihr ja eine ganz schöne Lawine losgetreten!“ Frank Lämmerhirt, begeisterter Fan des FSV Zwickau aus dem Vogtland, kann es immer noch nicht ganz glauben, wie viele Reaktionen ihm ein Beitrag kürzlich in der „Freien Presse“ über sein Archiv eingebracht hat. Hunderte von Aktenordnern vom Pressebeiträgen über „seinen“ Verein lagern in Lämmerhirts Haus in Juchhöh vor den Toren von Oelsnitz.

Von den 1960er Jahren bis in die heutige Zeit ist dort vieles von dem gesammelt, was an Texten oder Fotos über die Zwickauer Kicker in den einschlägigen Printmedien veröffentlicht wurde. Dass sich niemand gefunden hat, der seine Sammlung irgendwann einmal weiterführt, hat mittlerweile Interessenten auf den Plan gerufen.

Im Grunde ist dem rot-weißen Vogtländer der Rummel um seine Fleißarbeit etwas suspekt. „Es ist doch nur Papier, das ich aufgehoben habe. Da haben andere positiv Verrückte auf regionaler Ebene viel Größeres geleistet, Bücher über ihre Vereine geschrieben oder die Resultate von vielen Jahrzehnten handschriftlich erfasst.“ Wie auch immer: Lämmerhirts Wissensschatz hat sich herumgesprochen. Über die sozialen Netzwerke landen immer häufiger Anfragen im Vogtland. „Da suchen Leute Torschützen, Zuschauerzahlen oder Aufstellungen“, erzählt er. Nur eine einzige konnte der Vogtländer kürzlich nicht beantworten. „Das hat mich mächtig gewurmt“, gibt der zu. „Da wollte jemand die gegnerische Aufstellung von einem Zwickauer Freundschaftsspiel in den 1980er Jahren in Netzschkau wissen. Aber ich habe ja auch nicht die Berichte aller Lokalausgaben archiviert. Das eine oder andere steht in den Hauptausgaben einfach nicht. Und zu DDR-Zeiten war die Berichterstattung ja weitaus weniger detailliert als heute.“

Doch auch wenn die eine oder andere Kleinigkeit nicht erfasst ist: Wer als Sympathisant des Zwickauer Fußballs mit dem Lesen beginnt, der kann kaum mehr aufhören. Bei Gelegenheit erwartet Lämmerhirt den Besuch von mehreren Anhängern, allesamt wie der Eigentümer selbst jahrzehntelange glühende FSV-Fans, um mit dessen Relikten – zu denen gehört auch ein Archiv mit Fernsehberichten aus den vergangenen 30 Jahren – in Erinnerungen zu schwelgen.

Dass sich einige ihm bekannte Anhänger des großen Zwickauer Rivalen aus dem Erzgebirge den einen oder anderen neckischen Kommentar zur Veröffentlichung nicht verkneifen konnten, ist Lämmerhirt egal. Im Gegenteil: „Objektiv gesehen, muss man anerkennen, was dort geleistet wird und mit welchen Mitteln.“

Mit der aktuellen sportlichen Situation bei seinem Herzensverein zeigt sich Frank Lämmerhirt übrigens hochzufrieden: „Ich genieße die Tatsache, dass der FSV Zwickau nicht mehr die Skandalnudel von einst ist. Die aktuell handelnden Personen machen einen guten Job, haben Konstanz und Seriosität gebracht.“

Nur eines ärgert den Filialleiter eines Kreditinstituts. „Die Tradition hat man in Zwickau leider lange vernachlässigt und es verpasst, Idole von früher einzubinden. Daher finde ich die jüngsten Bestrebungen, ein FSV-Museum einzurichten, sehr gut und überfällig.“

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