Auerbach.

Auch wenn Coach Sven Köhler nach der 0:3-Niederlage des VfB Auerbach beim SV Babelsberg diese Ausrede nicht gelten lassen wollte: Doch war seinen Spielern am Mittwochabend anzumerken, dass sie nicht völlig unbeeindruckt von den Diskussionen um den erneuten Corona-Lockdown waren. Irgendwie war an diesem ungewöhnlichen Abend zu spüren, dass in ihren Köpfen auch andere Dinge vorgingen als nur Regionalliga-Fußball. Wie geht es weiter mit dem Job neben dem Sport? Was kommt wohl auf das Team sportlich in den nächsten Tagen zu?

Zumindest auf die zweite Frage gibt es mittlerweile eine eindeutige Antwort: eine einmonatige Pause. Von Montag befindet sich der Amateursport in einer Zwangspause, und damit pausieren auch die Regionalliga-Klubs aus Sachsen, die laut sächsischer Festlegung zu den Amateuren zählen und nicht zu den Profis. Damit ist das Training am Freitagabend für die Auerbacher Spieler das vorerst letzte, das Spiel am Samstag, 13.30 Uhr gegen Fürstenwalde das letzte vor der Pause.

Der Nordostdeutsche Fußball-Verband hatte am Donnerstag beschlossen, die Saison für einen Monat zu unterbrechen. Von der Stadt Auerbach erhielt der VfB die Nachricht des Trainings- und Spielbetriebsstopps. „Wir hatten natürlich kein Mitspracherecht“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer, aus dessen Stimme weniger die Verärgerung der letzten Tage zu hören war als eine Verzweiflung. „Den Amateursport trifft dies besonders hart“, sagt er. Kramer befürchtet langfristige Folgen für die Nachwuchsarbeit des Vereins und auch für das Regionalliga-Team.

Die Gehälter für den Monat November wird der VfB seinen Spielern weiter bezahlen, kündigt Kramer an. „Die Profiklubs werden hingegen ihre Spieler sinnigerweise während der Zeit des Sportverbots in Kurzarbeit schicken. Diese Option haben wir als Amateurteam nicht“, sagt er, fügt aber an: „Es tut schon weh, aber wir werden es schaffen.“ Zumindest für den Moment. Denn noch ist längst nicht klar, ob schon im Dezember wieder Fußball gespielt werden darf.

„Was macht man in vier Wochen, wenn die Infizierten-Zahlen nicht signifikant sinken?“, fragt Kramer. Dann droht wohl einen noch längere Pause. „Wir müssen uns einen neuen Modus einfallen lassen“, sagt Kramer schon jetzt. In der 20 Mannschaften starken Liga ist schon jetzt der Spielplan auf Kante genäht. Daher kursiert derzeit der Vorschlag in der Regionalliga, nur eine Halbserie zu spielen.