Plauen.

Verzweiflung war den Spielern des VfB Auerbach am Samstagnachmittag in den Gesichtern abzulesen. Sie waren im Spiel in der Fußball-Regionalliga an ganz verschiedenen Dingen verzweifelt. An sich selbst, aber auch am Gegner BSG Chemie Leipzig. Die Folge war eine Heimniederlage, die weh tat – nicht, weil die Gäste so außerordentlich stark waren, sondern vielmehr weil das 0:2 vermeidbar war. „In der Summe haben wir uns zu viele kleine Fehler geleistet“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem Spiel – und bezog sich dabei vor allem auf die zweite Halbzeit, als sein Team einmal mehr in Panik geriet.

Die Fehlersuche ist dabei schon länger abgeschlossen: Dem VfB fehlt einfach auch eine ordnende Hand im Mittelfeld. Eine Lücke, die auch nicht in der Transferperiode geschlossen werden konnte. Die Folge sind Niederlagen wie die gegen Leipzig – in einem Spiel, in dem viele Auerbacher nicht zu ihrer Normalform gefunden haben. Das begann in der Defensive, die zwei vermeidbare Gegentreffer hinnehmen musste und sich im Spielaufbau eine beinahe unendliche Reihe von Fehlpässen leistete, ging weiter über das nervöse Mittelfeld und machte auch in der Offensive vor Torjäger Marc-Philipp Zimmermann nicht halt. Zimmermann hing allerdings auch weitgehend in der Luft.

Einer, der dabei eine Rolle gespielt hat, ist ein waschechter Auerbacher: Marcus Dölz, früher selbst Keeper bei seinem Heimatverein VfB Auerbach, sitzt mittlerweile mit auf der Trainerbank der BSG Chemie, wo er nach seinem Abschied aus dem Vogtland spielte. Dölz ist Torwarttrainer in Leutzsch – und stellte damit auch denjenigen Leipziger mit auf das Spiel ein, der einen großen Anteil am Auswärtssieg hatte: Keeper Benjamin Bellot. „Er macht fast keine Fehler“, sagt Marcus Dölz. Nur bei einer Flanke eine Viertelstunde vor Schluss patzte er. Torjäger Zimmermann war zur Stelle, konnte aber nicht aufs leere Tor abschließen und musste den Ball dem schlechter postierten Alexander Morosow überlassen. Ohne Ertrag.

Dieser Fehlschuss passte irgendwie ins Bild eines völlig gebrauchten Nachmittags für die Vogtländer. Nach der chancenreichen ersten Halbzeit, in der von einem 5:3 bis zu einem 0:3 alles drin war, zogen die Mängel in einem Ausmaß ins VfB-Spiel ein, die einen Erfolg unmöglich machten. Allerdings war auf dem tiefen Untergrund auch Chemie nicht fehlerlos – vor allem im ersten Abschnitt, als Auerbach zu etlichen Chancen kam. „Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn wir die Chancen genutzt hätten“, gibt Köhler zu bedenken.