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Torhüter Stefan Schmidt war am Mittwochabend erster Garant dafür, dass die Auerbacher in der Schlussphase beim Berliner AK das 0:0 über die Zeit brachten. Foto: Marcus Schädlich
- Der Punkt beim Berliner AK am Mittwoch war für die Regionalligakicker des VfB aller Ehren wert, aber eigentlich zu wenig. Jetzt kommt mit Cottbus der nächste schwere Brocken für die Köhler-Elf.
Der Punktgewinn zeigt, dass Auerbachs Kader über Regionalliga-Format verfügt. Waren in der Hinrunde – gerade beim Hinspiel-Debakel (0:5) in Cottbus – Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit des Kaders gewachsen, scheint das Team nun eine Antwort gegeben zu haben: „Wir haben gezeigt, dass wir auch personelle Engpässe wegstecken können“, sagt Schmidt – und verweist auf den Komplett-Ausfall der Innenverteidigung, die VfB-Coach Sven Köhler mit einer Dreierkette in Berlin überbrückt hat. Ein Plan, der aufging. Auch aufgrund einer konzentrierten Abwehrleistung, einer Portion Glück und eines gut aufgelegten Kapitäns zwischen den Pfosten. „Ich muss als Torhüter und erfahrener Spieler sowieso Verantwortung übernehmen“, sagt Schmidt über die schwierige Lage, die trotz des Punktgewinns bestehen bleibt.
Denn das Unentschieden hilft – ganz nüchtern betrachtet – den Vogtländern nicht weiter. Sie bleiben am Tabellenende. Nur Siege helfen. Nur birgt das Remis vom Mittwoch die Gefahr, es überzubewerten. Es bleibt ein magerer Punkt – und gegen die Lausitzer wird die Aufgabe nicht leichter. Und auch noch ein anderes „Problem“: Weil Köhler in Berlin auf seine zweite Reihe zurückgreifen musste – und diese eben mit großem Kampf überzeugte, hat er die Qual der Wahl. Setzt er erneut auf die Punktgewinner oder lässt er die am Mittwoch gesperrten Spieler wieder von Anfang an ran? Spieler, die zuvor bei Lok Leipzig auch schon überzeugt hatten.
Wer auch immer spielen mag, sicher ist eins: Es bedarf einer ähnlichen Einstellung und Leidenschaft wie in den ersten beiden Spielen. Auch weil Cottbus die Aufstiegsträume noch nicht ganz aufgegeben hat. Aufstieg? Ein Wort, das Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz zumindest öffentlich nicht in den Mund nehmen möchte. Vor dem Re-Start im Januar sagte er auf die Frage, ob der Aufstieg das Ziel und der Anspruch von Energie sei: „Nein, ist er nicht. Mir wurde der Auftrag gegeben, dass ich eine Mannschaft formen soll, die im nächsten Jahr unter den Top drei spielt.“ Kurz vor Transferschluss haben die Lausitzer noch einmal reagiert – und mit Joshua Bitter einen drittligaerfahrenen Spieler verpflichtet. Der 25-Jährige war zuletzt vereinslos und stand bis zum vergangenen Sommer beim MSV Duisburg unter Vertrag.