Hintergrund ist, dass Auerbach in den ersten Pokalrunden als Regionalligist Freilose erhalten hatte – und somit gleich mit einem Gegner einsteigt, der das Potenzial und den Willen hat, den Pokal zu holen. Genau wie Auerbach auch. „Natürlich ist es unser großer Traum, irgendwann einmal im Pokal sehr weit zu kommen“, sagt Kramer. Die Folge für den Samstag: „Auf diesem Weg ist uns klar, dass wir irgendwann einmal einen Großen schlagen müssen. Dann eben jetzt.“
Vor dem Spiel gegen den Ligakonkurrenten spielen allerdings noch andere Aspekte als die unterschiedlichen Vereinsstrukturen (Amateur- gegen Profiteam) eine Rolle. Beide Teams gehen zwar mit einer Niederlage ins Spiel. Allerdings schmerzt die Leipziger deutlich heftiger. Lok verlor vor einer Woche ausgerechnet gegen Chemie Leipzig. Niederlagen in Ortsderbys hinterlassen in aller Regel tiefe Wunden – und ein Team, das eine Reaktion zeigen will. Das hat man auch schon bis nach Auerbach vernommen. „Wie wir aus Leipzig hören, ist die Lok-Enttäuschung riesengroß. Sie werden um Wiedergutmachung bemüht sein“, sagt Kramer. Das bedeutet: Auerbach erwartet einen Gegner, der aus der Wut der Derby-Niederlage wie ein angeschlagener Boxer agieren wird – also auch auf kämpferisch hohem Niveau. „Daher können wir nicht nur mit Kampf dagegenhalten“, sagt Kramer. Denn Kämpfen werden die Leipziger wohl auch.
Denn in Berlin war der VfB mit dem BFC Dynamo zwar auf Augenhöhe, erspielte sich aber zu wenig Torchancen. Hoffnung macht den Vogtländer da schon der Blick zurück auf das Ligaspiel in Auerbach: Beim 1:1 war der VfB sogar einen Tick näher am Sieg. „Das Spiel sollte unser Maßstab sein“, sagt Kramer. Beim VfB muss Trainer Sven Köhler auf Niklas Jeck verzichten, der noch eine Sperre absitzen muss.
Und immerhin hat der frühe Zeitpunkt des Pokalkrachers einen Vorteil: Das Wetter soll schön werden – und auch der Rasen des VfB-Stadions ist in bester Verfassung.
Der VfB Auerbach weist darauf hin, dass der Parkplatz am ehemaligen Schlachthof für beide Fangruppen offen ist. Die Auerbacher Fans sollen bis zum hinteren Teil des Parkplatzes durchfahren und dann über den Bienenweg das Stadion betreten.
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