Ehemaliger Drittligaspieler noch nicht so richtig angekommen

  • Beitrag veröffentlicht:1. November 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Bei Fußballfans geht es ganz schnell: Publikumslieblinge sind schnell auf dem Abstellgleis. Und Spieler, die anscheinend nicht das zeigen, was die Zuschauer erwarten, sinken schnell in der Gunst der Fans. Beim VfB Auerbach hatte zuletzt Marcel Baude seine ganz eigene Erfahrung mit den VfB-Fans auf der Haupttribüne. Sein Spiel begleiteten die Fans kritisch. Zu kritisch für Coach Sven Köhler, der seinen Außenbahnspieler zur Pause gegen Nordhausen eingewechselt hatte. „Er hatte noch gar keinen Ballkontakt, als die Fans schon gemosert haben“, nimmt er seinen Sommer-Neuzugang in Schutz. Sicher, Baude hatte gegen Nordhausen einige Probleme. Allerdings spielte er auch gegen den besten Wackeraner Joy-Lance Mickels. „Gegen den hätte jeder andere unserer Spieler auch Probleme bekommen.“

Allerdings gehört zur Wahrheit auch dazu, dass der 30-Jährige, der im Sommer von Energie Cottbus ins Vogtland wechselte, noch nicht angekommen ist. Seine Leistungen waren fraglos noch nicht die, die von einem ehemaligen Drittliga-Spieler zu erwarten waren. „Natürlich bleibt der Gesamteindruck bestehen, dass er noch Potenzial nach oben hat“, sagt Köhler, der bei der 0:2-Niederlage bei der BSG Chemie Leipzig auf einen Einsatz von Baude verzichtete. „Er hat die Erwartungen noch nicht erfüllt.“ Aber Köhler fügt hinzu: „Er verhält sich – genau wie Sebastian Schmidt, der ebenfalls noch nicht ganz das erfüllt, was wir uns alle erwarten – charakterlich einwandfrei.“

Im Training geben beide Gas. „Sie sind sehr bemüht.“ Und sie werden auch im Laufe der Saison ihre Chancen erhalten, um ihrem Trainer und den Zuschauern das Gegenteil zu beweisen. Vielleicht schon am Samstag, 13.30 Uhr, gegen den SV Babelsberg. Dann trifft der VfB auf den Tabellenvorletzten. Eine trügerische Ausgangslage, denn die Potsdamer sind in der Regionalliga etwas Außergewöhnliches: einerseits durch ihre Spielweise (Köhler: „Sie spielen einen ordentlichen Fußball.“), andererseits, weil ihnen das Kunststück gelungen ist, in einer Liga der Hopp-oder-top-Entscheidungen Grautöne zu zeichnen. Acht Unentschieden gelang dem SV Babelsberg, so viele wie keinem anderen Team. Die meisten anderen Mannschaften gingen öfter aufs Ganze – oder standen mit leeren Händen da. Der VfB spielte bislang nur zweimal unentschieden. Aber deshalb Babelsberg zu unterschätzen, wäre der falsche Weg. „Es wird wieder ein sehr enges Spiel“, prognostiziert Köhler.

Sein Problem: Mit Philipp Müller, der nach seiner Verletzung erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, droht ein Innenverteidiger auszufallen. Mit Marcin Sieber ist der zweite Innenverteidiger gesperrt. Damit kommen auch wieder Baude und Sebastian Schmidt ins Spiel. „Ich werde mir aber in den nächsten Tagen noch einen Eindruck verschaffen“, sagt Köhler, der voraussichtlich auch den verletzten Paul Horschig ersetzen muss. Daniel Tarczal steht für ihn womöglich bereit. Einen Wunsch hat Köhler – neben mehr Geduld von den Zuschauerrängen mit seinen Spielern – aber noch: „Mal ein 1:0, das wäre doch mal was.“ Drei Punkte, kein Gegentor und Zufriedenheit an allen Ecken und Enden.

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