Tomas Kepl (im gelben Trikot), der hier von Rocco Baxmann angegriffen wird, machte gegen Jena II in der Offensiv-Zentrale des VfB Auerbach ein gutes Spiel und bestätigte damit seine gute Entwicklung. Foto: Joachim Thoß
Von Marcus Schädlich
Mit dem 5:1 gegen Jena II hat der Fußball-Regional- ligist eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel 2022 Selbstvertrauen getankt. Bei der Mission Klassen-erhalt könnte auch ein alter Bekannter mithelfen. Auerbach.
Altes Team, neues Gesicht – diese Hoffnung hegt der VfB Auerbach vor dem Start in die Rückrunde. Nach dem 5:1-Erfolg im Testspiel am Samstag gegen den FC Carl Zeiss Jena II ist zumindest die Stimmung beim Schlusslicht der Fußball-Regionalliga besser, als noch vor einigen Wochen. „Vielleicht haben alle die Pause noch einmal dazu genutzt, in sich zu gehen“, hofft VfB-Trainer Sven Köhler, dass sein Team nun zusammenwächst und im Abstiegskampf bestehen kann.
Gegen Jenas Reserve war die Sprache auf dem Platz eine andere: Die Auerbacher Spieler gaben sich gegenseitig deutlich mehr Lob. „Gut gemacht. Weiter so!“ – das war deutlich öfter zu hören als noch zum Jahresende 2021. Und den Auerbachern bleibt auch kaum etwas anderes übrig, als auf die mannschaftliche Geschlossenheit zu bauen. Der Kader ist breit. Freie Plätze sind bis zum Schließen des Transfermarkts nur denkbar, wenn Spieler den Verein verlassen. „Es bleiben dieselben Spieler wie in der Hinrunde“, sagt Köhler. „Wir versuchen nun aber, es gemeinsam hinzubekommen.“ Gemeint ist der Klassenerhalt.
Einer, der nicht zu den Torschützen zählte, aber dennoch zu den Gewinnern der Vorbereitung, ist Tomas Kepl. Der 21-jährige Offensivspieler war im Herbst nicht über eine Reservistenrolle hinausgekommen. Eine Enttäuschung, aber noch kein Fehleinkauf – denn seit Ende des Jahres 2021 überzeugte er im Training immer mehr. „Er hat das auch im Spiel bestätigt“, erklärt Sven Köhler. Und so ruhen auf ihm die Hoffnungen – wohl auch, weil der frühere tschechische U-Nationalspieler allmählich in Auerbach ankommt. Auch sprachlich. Kepl sieht noch einen anderen Faktor: Köhler stellte ihn gegen Jena zentraler auf. „Das liegt mir mehr als die Außenbahn“, sagt Kepl.
In der Offensive besteht also Hoffnung auf Besserung – aber auch beim Sorgenkind Defensive? Gegen Jena schwächelte Auerbach nach der Pause und ließ wieder ein unnötiges Gegentor zu. Doch nur über mehr defensive Stabilität ist ein Klassenverbleib denkbar. Köhler stellte deshalb auch am Samstag taktisch etwas um, ließ Almansor in der Defensive spielen – neben Niklas Kubitz, Marcin Sieber und Johann Weiß. „Vielleicht gibt es der Mannschaft das Gefühl, dass es funktionieren könnte“, so der VfB-Coach, der dies aber noch nicht als Festlegung für das Altglienicke-Spiel verstanden wissen will.
Ohnehin dürfte der Auftakt gegen das Regionalliga-Spitzenteam kein Selbstläufer werden. Darüber soll auch der klare Sieg gegen Jena II nicht hinwegtäuschen, wie Köhler betont: „Wir beginnen nicht, uns zu überschätzen“, sagt er und fügt hinzu: „Maßstab sind die Spiele, in denen es nicht so läuft: Wie reagiert die Mannschaft auf Rückschläge?“ Denn die werden kommen.
Um in Sachen Teamgefüge auch den letzten Joker zu ziehen, hat Köhler in der Winterpause einen alten Bekannten dazugeholt: Marcel Dressel, früherer Regionalliga-Spieler mit 119 Oberliga- und 69 Regionalliga-Spielen, trainiert wieder mit der Mannschaft. „Ich will es noch mal probieren“, sagt der 33-Jährige. Und als Einheimischer soll er auch die alte VfB-Identität wecken. „Die können alle guten Fußball spielen. Jetzt müssen sie es nur gemeinsam schaffen“, sagt er.