Der Favorit lässt nichts anbrennen

Von Marcus Schädlich
Rotschau/Auerbach.Aus den Fehlern gelernt – und es besser gemacht. Das Oberliga-Team des VfB Auerbach hat nach dem enttäuschenden Auftritt beim Turnier in Röslau und der heftigen 2:3-Niederlage im Finale gegen den Landesligisten Röslau eine Woche später eine Reaktion gezeigt: Beim Blitzturnier in Rotschau ließen die Auerbacher nichts anbrennen. Sie besiegten am Freitagabend erst die Gastgeber mit 5:1, holten dann mit einem 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Greiz den Turniersieg.

„Mir ist es lieber, wenn die Mannschaft in einem Testspiel die Fehler macht und daraus lernt, als wenn es in den Punktspielen der Fall ist“, sagte Team-Manager Uwe Kramer. Er konnte am Freitag dann auch noch eine andere gute Nachricht mitteilen: Mit Marvin Todt kehrt ein Spieler nach Auerbach zurück – womit die Personalplanungen des VfB weitgehend abgeschlossen sind. Der 20-Jährige wechselt vom VfB Schöneck zurück nach Auerbach, wo er Teil des „goldenen Jahrgangs“ war, der es bis in die Regionalliga im U-17-Bereich geschafft hatte. „Wir sind froh, ihn wieder in unserem Team zu haben“, sagt Kramer. Todt soll die Lücke schließen, die es im Zentrum gibt – vor allem im defensiven Mittelfeld. Dabei legen die Auerbacher große Hoffnungen auf den Youngster aus Landwüst: „Er ist auf uns zugekommen und wir denken, dass er hervorragend in die Truppe der ‚jungen Wilden‘ passt“, sagt Kramer. Mit dem VfB Schöneck habe man eine „vernünftige Lösung“ gefunden. „Schöneck will ihm keine Steine in den Weg legen. Marvin bekommt seine Chance bei uns – und sollte es nicht klappen, ist der Weg zurück nach Schöneck immer offen.“

In Rotschau schaute Todt seinem neuen Team zu, in den letzten Tagen hatte er bereits mittrainiert. Was er beim Turnier sah, war ein souveräner Auftritt des VfB: Beim 5:1 gegen die SG Rotschau machte der VfB kurzen Prozess: Vojtech Cermus (3.), Lucas Seidel (5.), Moritz Seidel (25.), Ilja Sevcuks (32.) sowie ein Eigentor (30.) sorgten schnell für klare Verhältnisse. Dabei versteckte sich Rotschau nie und hätte sogar mehr Tore als den Ehrentreffer erzielen können.

Obwohl das Spiel der Auerbacher gegen Greiz nur durch das Tor von Marc-Philipp Zimmermann (2.) entschieden wurde, hätte der Erfolg höher ausfallen müssen. „Wir hätten auch fünf oder sechs Stück schießen können. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt gefährdet“, sagt Kramer.

Gastgeber SG Rotschau musste sich auch gegen die Greizer geschlagen geben. 1:3 hieß es am Ende aus Sicht der Rotschauer, für die damit nur der dritte Turnierplatz blieb.

Beim VfB Auerbach deutet sich unterdessen an, dass sich bis zum Start in die Oberliga kaum noch etwas am Kader ändern dürfte. „Natürlich hören wir nie damit auf, den Kader zu planen“, sagt Kramer. „Aber wir schauen uns nicht gezielt nach Spielern um. Wenn sich noch eine Option ergeben sollte, dann schauen wir, ob es wirtschaftlich und menschlich passt.“ Denn Kramer betont, dass der Kader in der Breite gut genug aufgestellt sei. „Wir sind auf den meisten Positionen homogen und doppelt besetzt. Ob die Qualität passt, liegt nun an den Jungs und dem Trainer.“

Auf VfB-Coach Sven Köhler kommt die Aufgabe zu, den jungen Kader zu einem Team zu formen. So ist auffällig, dass Köhler in den Trainingseinheiten den Fokus auf die Taktik legt. Bloßes Konditionsbolzen ist schon längst nicht mehr Teil der Vorbereitung. Vielmehr sind Einzelgespräche an der Tagesordnung. Und dabei baut Köhler auch auf seine Routiniers: Auf dem Feld kommt Marcin Sieber und Marc-Philipp Zimmermann eine zentrale Rolle zu. „Sie sind die Leitfiguren in unserem Spiel und geben den Takt vor. Deshalb müssen sie dieselbe Sprache sprechen.“

Wie gut das schon funktioniert, wird sich am Samstag im Testspiel beim VfB Empor Glauchau zeigen. Beim ambitionierten Landesligisten findet die vorläufige Generalprobe statt, bevor das VfB-Team in eine Trainingspause geht, weil viele Spieler kaum Zeit zur Erholung zwischen alter und neuer Saison hatten. Zuvor steht aber noch die offizielle Teampräsentation an. Am Dienstag, 17 Uhr stellen sich die Mannschaft und die Vereinsführung in der Arena zur Vogtlandweide den Fans.

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