Blitzstart schockt den Tabellenführer

Plauen.Einen Blitzstart legten die Oberliga-Fußballer des VFC Plauen am Samstag im Spitzenspiel des Tabellenzweiten gegen den Spitzenreiter VfB Krieschow hin. Nach einer Doppelchance für Botond Bach und Tim Limmer (5. Minute) gingen die Vogtländer schnell in Führung. Krieschows Torwart Corbinian Moye wurde vom heranbrausenden Botond Bach in einen Pressschlag gezwungen, und so trudelte das Leder unter dem Jubel der 549 Fans zum 1:0 über die Linie (7.).

Die Plauener schockten den Tabellenführer mit ihrer Offensivwelle. Hätten der Gastgeber das mögliche 2:0 gemacht, der VfB wäre vielleicht sogar untergegangen. So aber entwickelte sich nach der Rettungsaktion von Leo Felgenträger – der Krieschower klärte in Spielminute 10 per Kopf auf der Torlinie – ein abwechslungsreiches Spitzenspiel. In dem gab es Chancen auf beiden Seiten und den 1:1-Ausgleich von Andy Hebler (15.). Dem Gerd-Müller-Typen genügten 50 Zentimeter Platz, um aus 16 Metern links unten einzulochen. Bemerkenswert: Der übergewichtige Hebler hat damit in 204 Spielen für Holstein KielEnergie Cottbus und Krieschow 177 Tore erzielt. Hui, was für eine tolle Auftaktviertelstunde!

Gäste-Trainer Toni Lempke stellte im Nachgang klar: „Wenn wir am Ende dieser noch langen Spielzeit auch Erster sein sollten, würden wir natürlich aufsteigen. Unser Saisonziel ist aber ein Platz unter den ersten sechs!“ Die Spreewälder wirkten phasenweise ein wenig überlegen, während sich die hochmotivierten Plauener in der Abwehr keine einzige Blöße mehr gaben. VFC-Innenverteidiger Lucas Albert erklärte: „Unser Trainer hat uns überragend auf das Spiel vorbereitet. Wir wussten genau, worauf wir uns einstellen müssen. Wir haben dem Spitzenreiter in einem temposcharfen Spiel nur sehr wenige Möglichkeiten gestattet.“

Dazu muss man wissen, dass die Krieschower alle vier Gegner zuvor deutlich bezwungen hatten. VFC-Kapitän Marian Albustin freute sich. „Wir sind fünf Pflichtspiele in Folge ungeschlagen. Schön auch, dass endlich wieder einmal über 500 Zuschauer ins Stadion gekommen sind.“

Die Plauener sind gut beraten, jetzt nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Zu einem richtigen Spitzenteam fehlen noch zwei wichtige Dinge. Zum einen steht der kleine Kader (noch) auf recht wackeligen Beinen, wobei sich der Verein insgesamt gesehen enorm stabilisiert hat. Und dann ist da noch die fehlende Knockout-Mentalität.

VfB-Coach Toni Lempke stellte fest: „Es standen sich zwei taumelnde Boxer gegenüber. Aber keiner hat den entscheidenden Treffer gelandet.“ Aus Plauener Sicht war genau das besonders bitter. Denn in der 86. Minute liefen vier Plauener auf das Gästetor zu, während nur noch ein Krieschower in der entblößten VfB-Abwehr verteidigte. VFC-Einwechsler Philipp Sovago verspielte jedoch diese Großchance, und so endete das Spitzenspiel bei 4:4 Chancen und 4:4 Eckbällen mit einem gerechten 1:1-Unentschieden. VFC-Cheftrainer Falk Schindler wirkte zufrieden. Die Plauener müssen nun am Mittwoch, 19 Uhr zum Nachholspiel beim FC Eilenburg sowie am Sonntag, 14 Uhr beim 1. FC Merseburg antreten.

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