0:4 auf Schneeboden gegen eine Berliner Mannschaft: Nicht nur den Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Regionalliga Nordost hatte sich die Mannschaft des VfB Auerbach anders vorgestellt. Am Sonntag bekommt die Elf gegen Fürstenwalde die Chance, es besser zu machen. Foto: Karsten Repert
Steffen Dünger – Vorsitzender desVerwaltungsratsdes VfB Auerbach Foto: Ellen Liebner
Die Gründe, dass die Vogtländer mit zwölf Punkten aktuell den letzten Platz inne haben, sind aus der Sicht von Steffen Dünger vielschichtig. „Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir im Vorjahr zum Saisonabbruch auch nicht viel besser dastanden. Von daher war für alle absehbar, dass es wieder eine schwierige Saison wird“, sagt er. Dazu kam: Die Hoffnung, dass es durch die Folgen der Corona-Krise leichter wird, Verstärkungen nach Auerbach zu holen, weil auch in den Ligen darüber gespart wird, erfüllte sich nicht. „Es hat sich gezeigt, dass der Verein das, was er an Spielern haben wollte, nicht für das Geld bekommen hat, das ihm zur Verfügung steht“, so Steffen Dünger.
Anders kann er sich die blutleeren Auftritte des VfB in einigen Spielen nicht erklären. „In den ersten Regionalliga-Jahren hat ein Peter Otte die Kabine für mich gemanagt. Du brauchst so einen in der Truppe, der immer den Kopf oben behält und den jungen Spielern Halt gibt“, sagt Steffen Dünger. Er sieht im Moment niemanden, der diese Rolle übernehmen könnte und hält das für problematisch. „Wir haben viele Jungs aus der A-Jugend hochgezogen, die zunächst eigentlich nur in den Regionalliga-Fußball reinfinden sollten.“ In der jetzigen Konstellation bestehe die Gefahr, sie zu verbrennen.
Aus all diesen Gründen hält Steffen Dünger trotz nur vier Punkten Rückstand auf Platz 16 fest: „Es ist nicht Außergewöhnliches, dass ein Verein wie Auerbach mit seinen Rahmenbedingungen und finanziellen Voraussetzungen in der Regionalliga hinten drin steht. So ernst war die Lage aber noch nie.“ Das ist auch ein Grund, weshalb sich die VfB-Verantwortlichen weder auf ein mögliches Erfolgserlebnis am Sonntag, 13 Uhr im Heimspiel gegen den nur zwei Plätze und einen Punkt besseren FSV Union Fürstenwalde verlassen wollen, noch auf die in den Vorjahren stets stärkere zweite Halbserie der Mannschaft.
Nicht erst seit dem ernüchternden 0:4 am Sonntag gegen Tennis Borussia Berlin sind die sportliche Leitung, das Präsidium und der Verwaltungsrat als beratendes Organ in ständigem engen Kontakt. Zudem berichtet Steffen Dünger von Gesprächen mit den Hauptsponsoren. „Wir sind da grundsätzlich auch alle auf einer Wellenlänge.“ Dabei klingt zwischen den Zeilen heraus, dass der VfB die dringend benötigten Verstärkungen für die Spiele im neuen Jahr nicht auf Teufel komm raus realisieren wird. „Wir werden alle zusammen alles versuchen, um mit unseren Ressourcen die Klasse zu halten. Aber wir werden uns auch einen Kopf machen, was passiert, wenn es runter in die Oberliga gehen sollte“, bestätigt der Verwaltungsratschef.
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