Auerbach.Der VfB Auerbach steht in der Fußball-Regionalliga grundsätzlich vor einer schweren Aufgabe: Der Klassenverbleib wird wohl bis zum Saisonende auf der Kippe stehen – und womöglich erst nach Ende der Drittliga-Relegation entschieden. Deshalb ist jeder Punkt für die Vogtländer ein wichtiger.

Am Mittwoch, 19 Uhr, besteht gegen die VSG Altglienicke die nächste Chance. Doch wäre die Aufgabe gegen den zweimaligen Vizemeister der Regionalliga nicht schon schwer genug, gilt es beinahe schon auf die Euphoriebremse zu treten. Denn der 9:1-Sieg gegen Tasmania Berlin weckt hohe Erwartungen. Höhere Erwartungen als die Auerbacher bislang in dieser Saison haben erfüllen können. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, sagte deshalb VfB-Coach Sven Köhler.

Dass es gegen die VSG zu einem ähnlichen Schützenfest kommen wird, gilt als ausgeschlossen. Denn die Lage in der Liga ist kompliziert – und wie bereits Köhlers Aussage widerspiegelt, sind die Unterschiede zwischen Spitzenteams und Kellerkindern bislang riesig: Auerbach konnte bislang nur dem Berliner AK mit einem 0:0 Paroli bieten, verlor ansonsten alle Vergleiche gegen Teams aus der Liga-Spitze. Insofern ist auch die Partie gegen Altglienicke ein Spiel mit klarer Rollenverteilung: „Wir wären sicherlich mit einem Punkt zufrieden“, sagte Marc-Philipp Zimmermann, und verweist darauf, dass diesmal nicht das Toreschießen am Fließband funktionieren muss, sondern das Toreverhindern. „Wir müssen 90 Minuten lang die Konzentration hochhalten.“ Und nicht wie bei den Spielen gegen Halberstadt oder in Meuselwitz den Fokus in den entscheidenden Szenen verlieren. Selbst gegen Tasmania hätte das Spiel einen völlig anderen Verlauf nehmen können, wenn der Ausgleich in der Anfangsphase der ersten Halbzeit gefallen wäre. Doch Auerbach hielt stand – und machte dann die Tore. Dass dabei Zimmermann fünffach und Michail Fragkos dreifach trafen, dürfte allerdings auch gegen den Favoriten Selbstvertrauen geben. Auerbach hatte zuvor mit einer mutigen Spielweise gezeigt, dass sie die Qualität dafür besitzen, Lösungen in der Offensive zu finden. Und dann auch die eigentlich torgefährlichen Stürmer richtig einzusetzen. Ob dann Zimmermann oder Fragkos treffen, ist letztlich zweitrangig. „Wichtig war, dass wir gewonnen haben. Ob ich oder er die Tore macht, Hauptsache wir haben die Punkte auf dem Konto“, sagte Zimmermann.

Dessen Einsatz stand unterdessen noch auf der Kippe: Der Polizist hatte eigentlich Dienst, doch seine Dienststelle nahm Rücksicht auf den Torjäger und änderte die Dienstzeit für den Spieltag. Und so kann „Zimbo“ am Mittwoch wieder auf Torejagd gehen – optimalerweise reicht dann schon ein Tor. (masc)