Auerbach verteilt Geschenke an CFC

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Den Abschied aus der Fußball-Regionalliga hat sich der VfB Auerbach sicherlich etwas anders vorgestellt: Die Vogtländer waren am Sonntag ein angenehmer Gastgeber für das Chemnitzer Partyvolk, das seinen Verein zum 55. Jahrestag der DDR-Meisterschaft nicht nur eine Choreografie schenkte, sondern auch lautstarke Unterstützung. Geschenke verteilten die Auerbacher beim 1:4.

„Wir machen es einfach den Gegnern zu leicht, Tore zu schießen“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem Spiel. Eine Erkenntnis, die nicht neu ist. „Die Zuschauer werden es schon nicht mehr hören können“, sagte Köhler weiter. Doch die Wahrheit ist nun einmal hart: Die VfB-Defensivleistung war fern von Regionalliga-Qualität. 92 Gegentore in 37 Spielen, das sind fast 2,5 Treffer pro Spiel. Damit ist auch klar, wo Auerbach in der neuen Saison ansetzen muss: im Defensivverhalten. Obwohl der VfB mit Marcin Sieber oder Johann Weiß gestandene Spieler mit Regionalliga-Erfahrung im Kader hat, reichte es nicht aus, um die Gegentorflut zu stoppen. Wie auch gegen Chemnitz. Ein Spiel, das schon mit zwei Gegentreffer anfing. Nur Marc-Philipp Zimmermanns Ausgleichstreffer machte Hoffnung auf einen einigermaßen guten Abschluss. Doch dann machte die Defensive den Vogtländern einen Strich durch die Rechnung. Beispielhaft war schon das 1:3, als VfB-Keeper Stefan Schmidt die brenzlige Situation bereinigt zu haben schien, bekam er den Ball nicht unter Kontrolle. Der Chemnitzer Brügmann nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor einfach per Fallrückzieher an und lupfte ihn damit über Schmidt ins Tor. Ein sehenswerter Treffer, aber eben auch ein Zeichen dafür, dass bei Auerbach in dieser Saison eben alles schief lief.

Rein sportlich bedeutet dies, dass der VfB künftig nicht mehr auf „Importe“ aus Griechenland setzen wird. „Wir schauen uns in der Region um, um eine hungrige Mannschaft aufzubauen“, sagt Köhler. In dieses Konzept passt wohl auch eine Entscheidung, die der Verein am Freitagabend bekanntgab: Mit Lucas Seidel (19) bleibt ein junger Spieler in Auerbach. Verstärkt werde man sich in den Leistungszentren umschauen, bestätigte Köhler. „Aber wir werden auch auf Erfahrung setzen.“ Wie wichtig diese ist, zeigte das Regionalliga-Abschiedsspiel.

Immerhin hat Marcin Sieber seinen Verbleib angekündigt. Sonst scheint eine Vielzahl an Spielern am Sonntag das letzte Mal im VfB-Trikot gespielt zu haben. „Die Identität der Mannschaft muss wieder stimmen und es muss eine Einheit sein“, erklärt Uwe Kramer, worauf er bei den Neuverpflichtungen achten wird. „In diesem Jahr war es manchmal zum Verzweifeln“, gibt auch Sven Köhler zu. „Aber insgesamt arbeite ich gern mit den Jungs zusammen und will jetzt auch nicht vor der Verantwortung weglaufen.“

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