Auerbach spart sich teure Türkei-Reise

  • Beitrag veröffentlicht:14. Januar 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Der Klimawandel kann auch Vorteile habe, zumindest für die Regionalliga-Fußballer des VfB Auerbach. Aus dem Vogtland in die Türkei für eine Woche zu fliehen, um nicht auf Schnee, sondern auf Rasen zu trainieren, schenkte sich der Verein in diesem Jahr. Am Donnerstag ging es für das Team von Trainer Sven Köhler ins tschechische Sokolov. Dort verbrachte die Mannschaft bis Sonntag ein Trainingslager. Allerdings liegen die Gründe für die Entscheidung weniger im Klimawandel, sondern vielmehr an der hohen finanziellen Belastung, die ein Trainingscamp im Süden darstellt. Und noch ein Grund hielt das Team von einer längeren Reise ab: Nicht einmal nach Sokolov konnten alle Spieler rechtzeitig anreisen. „Vier Spieler kamen am Freitag nach“, sagt Sven Köhler. Seine Männer müssen neben dem Fußballspielen auch noch arbeiten. Einige können sich Urlaub nehmen, andere nicht.

Die schwierige Kombination von Beruf und Sport hat nun auch zwei Auerbacher Regionalliga-Spieler zur Entscheidung gebracht, es nicht länger in Liga 4 zu probieren. Sebastian Schmidt und Maximilian Rosenkranz haben den Verein im Winter verlassen. Schmidt studiert seit Oktober in Chemnitz auf Grundschullehramt. „Ich bekomme beides einfach nicht mehr unter einen Hut“, sagte er. Auch wegen der weiten Anfahrt von Chemnitz nach Auerbach. „Ich habe mich daher entschieden, meinen Fokus auf meine berufliche Zukunft zu legen, auch wenn mir dieser Schritt alles andere als leicht fällt.“ Schmidt wechselte im Sommer 2017 aus Elversberg nach Auerbach, war zwei Jahre lang Stammspieler. In der laufenden Saison kam der Außenbahnspieler verletzungsbedingt nicht mehr zu alter Stärke zurück.

Ähnlich verhält es sich bei Maximilian Rosenkranz. Der Torhüter war seit zwei Jahren der Ersatzmann für Stefan Schmidt. Ausgerechnet als dieser sich im Sommer verletzt hatte, erlitt Rosenkranz ebenfalls eine Verletzung und musste pausieren. Schon vorher hatte er aber angekündigt, es ruhiger angehen zu lassen. „Er ist arbeitsmäßig voll eingebunden. Mit der Verletzung wurde es zudem sportlich schwieriger für ihn“, sagt Köhler. Und so entschloss sich Rosenkranz, nun den Verein zu verlassen. „Ich hätte beide gern gehalten“, sagt der VfB-Coach. „Aber das ist eine legitime Entscheidung.“ Für ihn kommt es aber noch dicker: Auch Cris Schuster, ein talentierter Nachwuchsspieler mit Regionalliga-Potenzial, nimmt sich aufgrund seiner Ausbildung zurück. Damit tun sich gleich drei Lücken im VfB-Kader auf. Von 21 Feldspielern fallen zwei weg, von drei Torhütern einer. Hinzu kommt, dass Maximilian Schmidt wegen seines Kreuzbandrisses bis spät in die Saison ausfällt.

Legt der VfB nun personell nach? „Wir überlegen noch“, sagt Köhler. Während die Defensive gut besetzt scheint, ist die Offensive nur in der ersten Reihe konkurrenzfähig. Köhler will sich auch in der zweiten Mannschaft und der U 19 nach Spielern umschauen. Und externe Neue? „Wir müssen schauen, was sich ergibt.“

Thomas Stock fällt vorerst aus, der sich genau wie Philipp Müller zu Beginn der Winterpause einer Operation an der Ferse unterziehen ließ. „Das haben wir mit Weitblick so geplant.“ Beide sollen möglichst kurz ausfallen. Allerdings fehlt ihnen die Vorbereitung, sodass der Jahresauftakt in der Regionalliga bei Hertha BSC II am Sonntag, 2. Februar, für sie eher ins Wasser fällt. Hinzu kommen die Sperren von Marcin Sieber und Marcel Schlosser. Damit ist schon jetzt klar: die Auerbacher fahren mit einem Rumpfkader nach Berlin.


VfB gewinnt ersten Test

Der VfB Auerbach hat sein erstes Testspiel in der Wintervorbereitung gewonnen. Im Trainingslager in Sokolov besiegten die Auerbacher den FC Chomutov klar mit 3:0. Das Ergebnis stand in dieser Höhe schon zur Pause fest, auch weil der VfB seine spielerische Überlegung von Anfang in Tore ummünzte. Marc-Philipp Zimmermann (13./38.) trug mit zwei Treffern zum erfolgreichen Auftakt bei, Jan Luderer bestätigte seine gute Form vom Zwickauer Hallenmasters mit einem Treffer (22.). VfB-Coach Sven Köhler nutzte das Spiel zu zahlreichen Varianten, brachte daher auch einige Spieler aus der U 19 und zweiten Mannschaft zum Einsatz. (masc)

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