Auerbach nimmt neuen Anlauf

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Als sich VfB-Coach Sven Köhler nach der ersten Trainingseinheit in der neuen Saison Zeit für ein Gespräch nimmt, bittet er in die Mannschaftskabine. Dort, wo der VfB Auerbach künftig Punktgewinne in der Oberliga feiern will, herrscht derzeit ein Kommen und Gehen. Ganz klar: Der VfB Auerbach befindet sich nach dem Abstieg aus der Regionalliga in einem großen Umbruch. Nicht größer als Köhler erwartet hat, das betont der erfahrene Coach. „Nach einem Abstieg ist das doch normal“, sagt er gelassen.

Mit genau dieser Ruhe baut er zusammen mit einem Team der sportlichen Leitung die Mannschaft um. Und so standen am frühen Montagabend beim VfB zwar 19 Spieler auf dem Trainingsplatz, viele waren dabei neue Gesichter. Vom alten Team waren nur noch Stefan Schmidt, Maximilian Schlosser, Marcin Sieber, Ondrej Brejcha, Lucas Seidel, Moritz Seidel, Veit Kramer, Fabien Bochmann und Lennart Dietrich dabei. Zudem gehören auch noch Marc-Philipp Zimmermann, der berufsbedingt gefehlt hatte, sowie Thomas Stock, Philipp Müller, Sarwar Osse und Nico Donner zum Oberliga-Kader. Stock ist noch verletzt, Müller denkt laut über ein Karriereende nach, Osse hat seinen Wechselwunsch trotz gültigen Vertrags hinterlegt und Donner hat Auerbach einen Wechsel ans Herz gelegt. Alle anderen Spieler haben den VfB bereits verlassen. „Natürlich hätten wir den einen oder anderen gern behalten, aber nach der letzten Saison mussten wir auch Sachen verändern“, sagt Köhler.

Nun soll alles besser werden – und das vor allem mit einer Mannschaft, die wieder einen Teamgeist entwickelt und voller Tatendrang ist. Neben den Fixpunkten Schmidt, Sieber, Brejcha und Zimmermann baut Auerbach künftig vor allem auf junge Spieler. Und so konnte der VfB zum ersten Training sechs feste Neuzugängen präsentieren: Aus der U 19 des FSV Zwickau wechseln der gebürtige Auerbacher Marlon Leidel sowie Pascal Degel ins Vogtland. Cedric Graf kommt vom FC Lößnitz. „Er ist ein richtig guter Fußballer“, sagt Uwe Kramer, Mitglied der sportlichen Leitung, über den Stürmer. Mit Besir Beftijar hat der VfB zudem einen früheren nordmazedonischen U-19-Nationalspieler verpflichtet. Der 20-Jährige, den Kramer als „Rohdiamant“ bezeichnet, holte Auerbach aus Tschechien. Vom Chemnitzer FC wechselt Jonas Dittrich nach Auerbach. Der Abwehrspieler hatte bislang im U-19-Bundesliga-Team der Chemnitzer gespielt – und fiel VfB-Coach Sven Köhler bei Beobachtungen auf. Ebenfalls beobachtete Köhler den VfB-Nachwuchs: Auffällig war dabei vor allem Niklas Döhler. Der Kapitän der U 19 erhält deshalb auch die Chance im Oberliga-Kader. Allerdings tummelten sich auch noch einige Probespieler beim VfB-Training. Denn die Arbeiten am Kader sind noch längst nicht abgeschlossen, wie Köhler und Kramer betonen: So sollen weitere junge Spieler zum Kader hinzustoßen, zudem ist das Team auf der Suche nach erfahrenen Spielern, die die Mannschaft in der Oberliga anführen können. „Zwei, drei gestandene Fußballer wollen wir schon noch holen“, sagt Kramer. Denn nach dem Abstieg ist klar, dass sich Auerbach zwar erst einmal in der Oberliga zurechtfinden will, aber ein klares Ziel vor Augen hat: „Wir wollen oben mitspielen“, sagt Köhler.

Die Vorbereitung bis zum ersten August-Wochenende beginnt für das VfB-Team gleich mit zwei harten Brocken: dem FSV Zwickau (Samstag, 13 Uhr) und Dynamo Dresden (Freitag, 24. Juni, 19 Uhr). „Natürlich wäre es uns auch lieber gewesen, erst später gegen so starke Gegner zu spielen“, sagt Köhler. „Doch wenn man das Angebot erhält , muss man nicht lange überlegen.“

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