Auerbach.Eine Woche nach dem Spiel des VfB Auerbach bei der VSG Altglienicke hat sich die Wut allmählich gelegt: Über die 1:2-Niederlage vielleicht etwas mehr, über die Sperren nach den zwei umstrittenen Roten Karten etwas weniger. Da tat am Freitagabend das Spiel gegen den FSV Zwickau ganz gut: Die Vogtländer boten dem Drittligisten Paroli. „Wir hätten gewinnen können, vielleicht sogar müssen“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem 0:0 vor 610 Zuschauern.

Köhler nutzte den Test, um auszutesten, was ohne die Rot-Sünder Thomas Stock und Aleksandrs Guzlajevs gehen kann. Und was passiert, wenn Michael Schlicht, der am Freitag angeschlagen raus musste, länger ausfällt. Selbst mit der neuen Formation lief das Auerbacher Spiel flüssig. „Es gibt nicht viel zu meckern“, so der VfB-Coach. „Wir hatten in beiden Halbzeiten unsere Offensivaktionen – auch wenn es sicherlich nicht gegen die erste Zwickauer Elf war. Aber auch die anderen kämpfen darum, in der 3. Liga zurechtzukommen und wollen dort auflaufen.“ Und der VfB hatte über den stets gefährlichen Marc-Philipp Zimmermann oder kurz vor Schluss durch einen Kopfball von Philipp Müller sogar die Sieg-Chance.

Allerdings zählt all das nicht, wenn es am Samstag, 13.30 Uhr, gegen den Aufsteiger Tennis Borussia Berlin um Regionalliga-Punkte geht. Dann fehlt eben vor allem ein Kämpfer wie Thomas Stock. Das Sportgericht hat ihn zu zwei Spielen Sperre verurteilt, Guzlajevs erhält drei Spiele. „Wenn eine angebliche Tätlichkeit weniger Spiele Sperre erhält als ein grobes Foul, dann ist das für mich ein Fingerzeig“, urteilt Köhler. Das Sportgericht hatte eigene VfB-Videosequenzen zur Urteilsfindung einfließen lassen – und sprach anschließend nicht mehr von einer Tätlichkeit, sondern von einer angedeuteten Tätlichkeit.