Allroundtalent soll dem VFC weiterhelfen

Von Ilong Göll und Karsten Repert
Plauen.Beim VFC Plauen laufen die Vorbereitungen auf die Rückrunde in der Fußball-Oberliga auf Hochtouren. Die Vogtländer sind im ersten Spiel dieses Jahres gegen den SC Borea Dresden aus der Landesklasse Ost ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. 5:2 hieß es nach 90 Minuten im Vogtlandstadion. Die jungen Dresdener spielten einen gepflegten Fußball, waren somit der richtige Testgegner für den Oberligisten.

Fünf erzielte Tore waren eine gute Bilanz. Die beiden Gegentore konnten VFC-Trainer Robert Fischer dennoch nicht gefallen: „Darüber müssen wir reden. Die Gegentore waren vermeidbar. Ansonsten kann man nicht unzufrieden sein. Es war viel Bewegung im Spiel. Jeder hat gewollt. Jeder kämpft um einen Startplatz und will dabei sein. Das merkt man schon.“

Auch wenn es für den ehemaligen Profi nicht zum ganz großen Durchbruch im Fußballgeschäft gereicht hat: Jakob Pieles hatte immer Erfolg. Sein Talent unterstützte zunächst Papa Thomas Pieles. Dann förderte man ihn in der Deutsch-Tschechischen Fußballschule in Hof und später beim 1. FC Nürnberg weiter. Es ging zum FC Carl Zeiss Jena, wo der inzwischen 13-Jährige als Feldspieler ankam, aber dann von den C-Junioren an im Tor stand. Volle neun Jahre rückte der 1,93-Meter-Hüne an den Kernbergen zwischen die Pfosten.

„Ich habe es zu drei Einsätzen in der Regionalliga gebracht, habe dann aber mit 22 Jahren den Fußballjob an den Nagel gehangen, weil es eben nicht zum richtigen Durchbruch gekommen ist und ich in der Oberligamannschaft steckengeblieben bin“, erzählt Jakob Pieles – und fügt hinzu: „Da habe ich mich dann lieber auf den Beruf konzentriert und eine Ausbildung begonnen.“ Nach drei Jahren Lehrzeit im Landratsamt in Plauen hatte Jakob den Abschluss als Verwaltungsfachangestellter in der Tasche.

Der VFC Plauen hatte bereits unter Cheftrainer Nico Quade im Jahr 2018 Kontakt mit Jakob Pieles aufgenommen. Damals noch vergeblich. Er spielte erst einmal in Mühltroff weiter. Als jetzt VFC-Assistenztrainer Tommy Färber erneut Kontakt aufnahm, wurde man sich einig. Jakob Pieles weiß, dass er als Nummer 3 im Tor zwei Leute überholen muss. Große Ansagen kommen von ihm keine. Er sagt nur: „Was ich mache, mache ich mit Leidenschaft.“ Dass er als Allrounder rein theoretisch sogar als Feldspieler aushelfen kann, macht ihn besonders interessant. VFC-Aufsichtsrat Gunter Reiher und Präsident Thomas Fritzlar freuen sich „ganz besonders, dass wir einen weiteren Spieler aus unserer Region im Kader begrüßen können.“ Beim Test gegen Borea Dresden fehlte Pieles noch wegen einer Erkältung, steigt aber in dieser Woche wieder ins Training ein.

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