Der wichtigste Zugang steht an der Seite

Mit dem neuen Trainer Ronald Färber wollen die Fußballer vom Aufsteiger SG Jößnitz möglichst schnell den Klassenerhalt in der Vogtlandliga schaffen. Dabei setzt Jößnitz auf das Erfolgsrezept der vergangenen Jahre.

Von Peter Janka
Im Jahr 2022 feiert die SG Jößnitz ihren nächsten Aufstieg. Das besagt zumindest das Gesetz der Serie. Seit der Saison 2006/07 hat der Verein aus dem Plauener Ortsteil jedenfalls alle drei Jahre die Liga nach oben verlassen: 2013 in die Vogtlandklasse, wohin die SG 2016 nach dem zwischenzeitlichen Abstieg zurückkehrte, und 2019 in die Vogtlandliga. Geht es nach Vereinschef Marcel Singer und seinen Mitstreitern, will man sich dort jetzt möglichst einrichten. Immerhin bewegen sich die Jößnitzer nun in Regionen, in die es die Männer des Vereines noch nie in der Geschichte des Vereines verschlagen hat.

Für Singer und Mannschaftskapitän Steffen Stumpe ist der Weg von der 2. Kreisklasse in die Vogtlandliga das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung. „Mit der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hatten wir einen großen Zulauf von Kindern aus der benachbarten Grundschule. Seitdem haben wir jedes Jahr eine F-Jugend bilden können, seit zwei Jahren haben wir alle Altersklassen mit eigenen Mannschaften besetzt“, blickt Singer zurück. Inzwischen kommen diese Talente zunehmend in der Männermannschaft an. Im Aufgebot für die neue Saison stehen vier 19-Jährige, ein 18- und ein 17-Jähriger.

Ein Glücksumstand war für den Verein mit Sicherheit auch, dass sich dort in den vergangenen Jahren einige gestandene Fußballer zusammengefunden haben, weil sie miteinander befreundet sind, in Jößnitz sesshaft wurden oder sich einfach vom Umfeld dort überzeugt zeigten. Geld spielt dabei keine Rolle, versichert Singer. „Solange ich hier etwas zu sagen habe, werden wir keine Spieler bezahlen.“

Die Mischung zwischen Blutjungen und mit allen Wassern gewaschenen alten Hasen scheint zu funktionieren. „Das hat man ja schon zur Rückrunde 2017/18 gesehen, als wir kein Spiel mehr verloren haben. Da ist eine richtig gute Truppe zusammengewachsen. Auf den Erfolg haben wir zwei Jahre gezielt hingearbeitet“, bestätigt Steffen Stumpe. Der souveräne Aufstieg gemeinsam mit dem BC Erlbach im Sommer war da nur folgerichtig. Beide Vereine hatten die Konkurrenz in der Vogtlandklasse deutlich abgeschüttelt.

Das war zugleich das passende Abschiedsgeschenk für Trainer Pierre Lang, der es erstmal etwas ruhiger angehen will. Seinen Platz nimmt mit Ronald Färber einer ein, der im Vogtland einen klangvollen Namen hat. Der 52-Jährige stand immerhin bei 59 Regionalligaspielen des VFC Plauen als Verantwortlicher an der Seitenlinie, von 2016 bis 2018 betreute er den Reichenbacher FC in der Landesliga. Nach einer Saison Auszeit, die ihm nach eigenen Worten sehr gut getan hat, fand der einstige DDR-Oberligaspieler von Wismut Aue die Lust am Fußball wieder. „Die Jößnitzer haben vor einiger Zeit Kontakt zu mir aufgenommen. Ich habe mir viele Spiele von ihnen angesehen. Hier gibt es viele gute, talentierte Spieler, die mich überzeugt haben. Trotzdem wartet auf uns ein sehr schweres Jahr“, sagte Färber vorige Woche zum Trainingsauftakt.

Vorderstes Ziel ist logischerweise der Klassenerhalt, der so schnell wie irgend möglich gesichert werden soll. „Der Ehrgeiz ist auch bei uns Alten wirklich sehr groß. Wir wollen unbedingt beweisen, dass wir in dieser Klasse bestehen können“, versichert der 38-jährige Steffen Stumpe, der auf und neben dem Platz Ronald Färbers rechte Hand sein wird. Das „wir Alten“ schließt zum Beispiel den fast 36-jährigen Marcel Singer ein, der neben Ralf Dietrich (34), Peter Schneider (32) und Stephan Keller (33) bei allen fünf Aufstiegen der vergangenen Jahre aktiv dabei war. Dazu zählen aber auch gestandene Spieler wie Patrick Schüler (31), Sören Winkler (37), Jens Weigl (33), Daniel Schuster (33), Dave Schröter, Christian Hirsch, Philipp Krüger (alle 32) oder René Bach (35).

An denen können sich Talente wie Peter Palmetshofer, Anton und Lorenz Tödtmann oder Anton Fellgiebel (alle 19) orientieren. Und auch die beiden einzigen Neuen im Team, der gerade 18 gewordene Philipp Meinel und der noch 17-jährige Antonio Limbecker – beide aus dem Jößnitzer Nachwuchs -, sollen in diesem Umfeld möglichst schnell zu Leistungsträgern reifen.

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